Dienstag, 28. Juli 2020

01.07.2020 Befinden direkt nach der OP

Hallo ihr Lieben!

Entschuldigt bitte, dass ich jetzt erst zum posten komme... Nach der OP hatte ich erstmal keinen klaren Gedanken und als es mir halbwegs besser ging, sind wir auch direkt nach Dänemark, in den Familienurlaub gedüst. Trotzdem habe ich jeden Tag fleißig Tagebuch geschrieben (wenn auch am Anfang sehr sporadisch) und werde euch alle meine Eindrücke/Erfahrungen schildern. :)

Ich war noch extrem müde als ich morgens auf Station ankam. Die Nacht vorher konnte ich kaum schlafen und die Ungewissheit, ob ich nun ein Cholesteatom habe oder nicht, machte meine Laune auch nicht gerade besser. Da saß ich nun und wartete .. und wartete... und wartete... 
Gegen acht Uhr kam dann die Visite und malte mir ein Kreuz an mein rechtes Ohr. Ich sollte ebenfalls nochmal zwei Röhrchen Blut abgeben. (Offensichtlich reichten ihnen die vier Röhrchen vom Vortag noch nicht..) Danach hieß es weiter warten. Um elf kam dann eine Schwester und verkündete mir, dass mir eine Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert wurde. Also musste ich nochmal fix ein EKG machen lassen. Dann bekam ich ein Betäubungspflaster für meine Hand (weil ich ein Flexülenmimöschen bin) und wurde in den OP geschoben. Von der OP an sich habe ich natürlich nichts mitbekommen, aber meine OP-Saal Highlights waren definitiv die Verkündung, dass sie mir meine Haare für die OP abrasieren müssen, aber leider nicht färben können und der süße OTA, der bei der Narkose mit mir Händchen gehalten hat. 

Ich bin gegen 16 Uhr im Aufwachraum wach geworden. Absolut benommen, aber mir einem bewusst: ich musste pinkeln, aber wirklich ganz dringend. Das konnte ich dann auch den lieben Schwestern berichten, die mir feucht fröhlich eine Bettpfanne unter den Po schoben. Tja, jetzt weiß ich das eine Bettpfanne nicht mein Ding ist. Selbst wenn alle Stricke reißen bin ich mir wohl zu fein für eine Alternativlösung und mein Körper denkt gar nicht daran da mitzuspielen. Ich musste weinen und bekam dann eine Schwestern Eskorte zur Toilette. 1000 Dank dafür! 

Dann ging es für mich auch zurück ins Zimmer, welches ich mir übrigens mit 2 weiteren netten Frauen teilte. Ich habe den Tag quasi nur Tabletten/Schmerzsaft geschluckt und geschlafen. 

Wie ging es mir direkt nach der OP? Beschissen. Ich konnte meinen Kopf nicht bewegen, spürte durchgängig ein Stechen im und ein Reißen hinter dem Ohr. Schlucken konnte ich nicht schmerzfrei und den Mund bekam ich auch nur ganz wenig auf. Mein Freund besuchte mich den ersten Abend und brachte mir Capri Sonne (das kann ich jedem Tympanoplastiker dringendst empfehlen!!!) mit und schnitt mir meine Stulle in kleine Stückchen. Ich möchte nicht wissen wie stark die Schmerzen ohne Tabletten gewesen wären, so konnte ich sie wenigstens noch aushalten. In der Zeit, in der ich wach war musste ich oft weinen ohne es wirklich zu merken. 

In der ersten Nacht bin ich ständig aufgewacht, weil mein Körper es gewohnt war auf rechts zu schlafen. Das konnte ich für den nächsten Monat erstmal vergessen. 



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